Der Rausch – verschoben

Dänische Tragikomödie mit Mads Mikkelsen, der sich als Lehrer einem Experiment unterzieht, fortan nur noch mit Alkoholpegel zu unterrichten.

Martins (Mads Mikkelsen) Leben folgt einem immerwährend gleichen Trott. Als Gymnasiallehrer kann er die Schüler*innen nur noch bedingt motivieren, seiner Ehe fehlt es an Leidenschaft und generell durchlebt er eine Phase ohne ausgeprägten Enthusiasmus.

Als er bei einem Abend mit seinen drei Kollegen Tommy (Thomas Bo Larsen), Nikolaj (Magnus Millang) und Peter (Lars Ranthe) auf die großen Philosophen der Welt zu sprechen kommt, wird eine Theorie in die Runde geworfen, die sie auf den Prüfstand stellen möchten.

Ein norwegischer Philosoph ist der Meinung gewesen, dass der Mensch mit 0,05 ‰ im Blut zu wenig geboren wurde, um ein erfülltes Leben zu führen. Der Alkohol weckt schließlich nicht nur die müden Geister, sondern lockert zugleich die Zunge. Am nächsten Tag lässt die Vier die Idee nicht los. Sie beschließen einen Selbsttest: Während der Arbeitszeit wollen sie einen Dauerpegel von 0,05 ‰ halten, um den Unterricht spannender zu führen.

Erste Ergebnisse sind mehr als zufriedenstellend und der Drang nach einem härteten Stoff wird für Martin und seine Freunde schon bald zur Belastungsprobe, die nicht nur ihren Job in Gefahr bringt, sondern auch ihr Privatleben.

Einen Eindruck verschafft euch der Trailer für „Der Rausch“

„Der Rausch“ – Kinostart, FSK, Hintergründe
Für seinen neuen Film „Der Rausch“ bringt der dänische Regisseur Thomas Vinterberg alte Wegbegleiter erneut vor die Kamera. Allen voran Mads Mikkelsen, der in Vinterbergs „Die Jagd“ seinerzeit in Cannes als bester Darsteller ausgezeichnet wurde. Mit Thomas Bo Larsen („Das Fest“), Magnus Millang („Die Kommune“) und Lars Ranthe (erneut „Die Jagd“) wird die Runde komplementiert.

„Der Rausch“ verschreibt sich einer populären These, zu welchen kreativen Ergebnissen uns ein kleiner Alkoholpegel bringen kann, zeigt jedoch auf der anderen Seite auf beklemmende Art und Weise, wie ein konstanter Alkoholpegel das Leben sukzessive zerstören kann. Vinterberg, der einst das Dogma-95-Manifest in Cannes unterschrieb, setzt auch in „Der Rausch“ auf die Improvisation seiner Schauspieler und zeigt mit seiner Handkamera den Moment, statt ihn zu diktieren.

„Der Rausch“ – Oscargewinn 2021
In Dänemark hat sich „Der Rausch“ bereits zum Kino-Erfolg gemausert, sogar trotz der schwächeren Kinostarts in der Coronapandemie. Als offizieller dänischer Beitrag wurde die Tragikomödie bei der Oscar-Verleihung 2021 für den Besten Internationalen Film ausgezeichnet. Regisseur Thomas Vinterberg war darüber als Bester Regisseur nominiert. Bei seiner Dankesrede widmete Vinterberg seinen Preis an seine verstorbene Tochter Ida, die kurz nach Drehbeginn bei einem Autounfall verstarb und in der Tragikomödie eine prägende Rolle inne haben sollte.