Corpus Christi – verschoben

Mehrfach preisgekröntes Drama über einen ehemaligen Straftäter, der sich in einem polnischen Dorf als Priester ausgibt.

Der 20-jährige Häftling Daniel (Bartosz Bielenia) lässt sich zwar im Gefängnis kaum eine Schlägerei entgehen, macht sich aber beim Tischlerunterricht positiv bemerkbar. Während des Gottesdienstes findet er den Weg zum christlichen Glauben. Aufgrund seiner Straftaten kommt für den ambitionierten Neu-Christen allerdings keine Laufbahn als Priester in Frage.

 

 

Als der junge Mann in ein kleines Dorf geschickt wird, um dort eine Anstellung in einem Tischlereibetrieb aufzunehmen, schlägt Daniel dem Schicksal ein Schnippchen. Kurzerhand übernimmt er die vakante Priester-Stelle und kümmert sich fortan um die kleine Gemeinde.

Sein unkonventioneller Stil kommt anfangs gut an, allerdings kümmert er sich für viele etwas zu sehr um eine Witwe, die im Dorf einen schlechten Ruf genießt. Die Situation droht langsam zu eskalieren, als er sich mit dem Bürgermeister anlegt, der scheinbar etwas zu verbergen hat. Kann der sturköpfige Daniel diesen ungleichen Disput gewinnen?

„Corpus Christi“ – Hintergründe
Mit seinem gerade einmal dritten Spielfilm sorgt der polnische Regisseur Jan Komasa für wahre Begeisterungsstürme bei Kritiker*innen. Dabei liefert das Leben selbst, also eine wahre Begebenheit, den Stoff für sein neustes Werk. Das Drehbuch kommt von Mateusz Pacewicz.

Mit Präzision, Stilsicherheit und dramaturgischen Minimalismus treibt Komasa seine Figuren an die menschlichen Abgründe. Dabei brilliert Hauptdarsteller Bartosz Bielenia als gutherziger und unkonventioneller Priester mit Gefängnis-Vergangenheit. Für seine Leistung erhielt Bielenia zahlreiche Auszeichnungen und wurde 2020 zum European Shooting Star gekürt.

Seine Uraufführung feierte das Drama „Corpus Christi“ im September 2019 im Rahmen der Filmfestspiele von Venedig.